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Eintrag vom 05.11.2013

Vereinbarkeit von Beruf und Familie - Statistik 2013

Das Bundesamt für Statistik präsentiert seine neusten Zahlen. Mütter sind heute vermehrt erwerbstätig. Das spiegelt sich vor allem in der Angleichung der Erwerbsquote von Müttern mit Kindern unter 15 Jahren und jener Frauen ohne Kinder. Weiter wurde erhoben, dass 30% der Neugeborenen eine 35-jährige oder ältere Mutter haben. 43% der Ehen werden eines Tages durch eine Scheidung aufgelöst. Jedes fünfte Kind ist ein nicht eheliches Kind.


Bundesamt für Statistik: Auf dem Weg zur Gleichstellung von Frau und Mann Stand und Entwicklung. So lautet die neue Statistik, die u.a. besagt, dass Mütter vermehrt erwerbstätig sind. Einen kurzen Auszug präsentiert Vaterverbot. HIER kann die Statistik vollumfänglich bezogen werden. Der Newsletter kann hier als PDF bezogen werden: http://www.vaterverbot.ch/medien/newsletter/Statistik-2013-Familie.pdf
 

 

Vereinbarkeit von Beruf und Familie

Die Vereinbarkeit von Beruf und Familie ist ein zentrales Element auf dem Weg zur Gleichstellung von Frauen und Männern. Sie ist eine Herausforderung, welche die ganze Familie betrifft. Sei es aus finanzieller Notwendigkeit oder weil immer weniger Frauen wegen der Familie gänzlich auf ihre Berufstätigkeit verzichten wollen, ist die Erwerbstätigkeit beider Eltern eine verbreitete Realität. Eine zufrieden stellende Vereinbarkeit von Beruf und Familienleben ist heutzutage noch nicht gewährleistet – weder für Mütter noch für Väter. Die Frage, wie Familie und Erwerbsarbeit unter einen Hut gebracht werden können, hat für beide Geschlechter weit reichende Konsequenzen: Weil die Hauptverantwortung für die Kindererziehung und -betreuung nach wie vor meistens von den Frauen getragen wird, sind sie weniger flexibel in Bezug auf die Erwerbsarbeit. Männer, die beispielsweise zugunsten der Familie Teilzeit erwerbstätig sein möchten, stossen in der Arbeitswelt nach wie vor auf Akzeptanzschwierigkeiten. Eingeschränkte Karrieremöglichkeiten sind mit einer Teilzeitanstellung für Frauen und Männer heute noch eine Realität.

Erwerbsbeteiligung von Müttern und Vätern
Mütter sind heute vermehrt erwerbstätig: Die Erwerbsquote von Müttern mit Kindern unter 15 Jahren hat sich jener von Frauen ohne Kinder angeglichen (2012: je 77%; 1991: 60% bzw. 71%). Sie sind jedoch mehrheitlich Teilzeit erwerbstätig und, wenn kleine Kinder im Haushalt leben, etwas häufiger mit einem niedrigen Beschäftigungsgrad (unter 50%). Das Alter des jüngsten Kindes und die Familiensituation haben einen relativ starken Einfluss auf die Erwerbssituation der Mütter. Haben sie ein Kind unter 7 Jahren, sind sie deutlich häufiger nicht erwerbstätig, als mit jüngstem Kind zwischen 7 und 14 Jahren. Alleinerziehende Mütter sind nicht nur öfter erwerbstätig als Mütter mit einem Partner, sondern haben auch zu einem grösseren Teil einen höheren Beschäftigungsgrad. Männer passen ihre Erwerbssituation anders als Frauen an die Familiensituation an: Haben sie Kinder unter 15 Jahren, gehen sie vermehrt einer Vollzeitbeschäftigung nach als Männer ohne Kinder unter 15 Jahren. Frauen mit Kindern unter 15 Jahren sind hingegen deutlich häufiger Teilzeit erwerbstätig als Frauen ohne Kinder unter 15 Jahren. Der Anteil Vollzeit erwerbstätiger Väter ist aber seit 1991 gesunken; entsprechend gestiegen ist der Anteil der Teilzeiterwerbstätigen mit einem Beschäftigungsgrad zwischen 50% und 89%.

Erwerbsmodelle in Paarhaushalten


In Paarhaushalten ist neben der Haus- und Familienarbeit auch die Erwerbsarbeit ungleich aufgeteilt; dies trifft insbesondere auf Familienhaushalte zu. Meist reduziert die Frau ihr Erwerbspensum oder verzichtet (vorübergehend) ganz auf eine Erwerbstätigkeit, wenn Kinder im Haushalt leben. In Paarhaushalten mit Kindern wird am häufigsten ein Modell mit Vollzeit erwerbstätigem Vater und Teilzeit erwerbstätiger Mutter gelebt. Mit zunehmendem Alter der Kinder zeigt sich eine Abnahme des Anteils der Haushalte mit nicht erwerbstätiger Mutter und eine entsprechende Zunahme der Haushalte mit Teilzeit oder Vollzeit beschäftigten Müttern. Nur in 4–5% der Paarhaushalte sind beide Partner Teilzeit erwerbstätig; dabei sind keine wesentlichen Unterschiede auszumachen, ob im Haushalt Kinder leben und wie alt sie sind. Das traditionelle Ernährermodell – Vollzeit erwerbstätiger Partner und nicht erwerbstätige Partnerin – nimmt seit 1992 kontinuierlich ab: Dessen Anteil hat sich in allen Paarhaushalten praktisch halbiert. In Paarhaushalten mit Kindern unter 7 Jahren ist er in den vergangenen 20 Jahren von 61% auf 29% gesunken. Das Modell beide Partner Teilzeit erwerbstätig sowie andere Modelle werden heute im Vergleich zu früher etwas häufiger gelebt. Das Modell beide Partner Vollzeit erwerbstätig macht über die Jahre hinweg einen ähnlichen Anteil aus, mit Ausnahme eines leichten Anstiegs bei Paarhaushalten mit Kindern unter 7 Jahren.

Belastung durch Erwerbs- und Haus-/Familienarbeit

Mütter und Väter mit Kindern unter 15 Jahren sind oft sehr grossen zeitlichen Belastungen durch Erwerbs-, Haus- und Familienarbeit ausgesetzt, insbesondere Eltern mit Kindern im Vorschulalter. Obwohl in unserer Gesellschaft die Geschlechterrollen bezüglich Beruf und Familie ungleich verteilt sind, ist der gesamte Arbeitsaufwand von Männern und Frauen in vergleichbaren Familiensituationen in etwa gleich gross. Männer investieren jedoch mehr Zeit in bezahlte, Frauen mehr in unbezahlte Arbeit.
An der Ungleichverteilung der Arbeit hat sich seit 1997 nichts Wesentliches geändert. Hervorzuheben ist aber die Zunahme des Zeitaufwands von Vätern für die Haus- und Familienarbeit, insbesondere von Vätern mit Partnerin und jüngstem Kind unter 7 Jahren: 1997 investierten sie 24 Stunden pro Woche und im Jahr 2010 29 Stunden. Zusammen mit der Erwerbsarbeit kommen sie somit im Jahr 2010 auf wöchentlich 69 Stunden (Mütter: 67 Stunden). Diese Entwicklung zeigt ein gestiegenes Engagement der Väter in der Haus- und Familienarbeit; sie investieren vor allem relativ viel Zeit in die pädagogische Kinderbetreuung (mit Kindern spielen und Hausaufgaben machen).




Häusliche Gewalt

Gewalt ist mit erschwerten oder problematischen Lebensumständen verbunden und betrifft sowohl Frauen als auch Männer, jedoch in unterschiedlichem Masse. Sowohl bei den beschuldigten als auch bei den geschädigten Personen treten Männer häufiger wegen Gewaltstraftaten polizeilich in Erscheinung als Frauen (Männeranteile 2011: 83% resp. 57%). Männer sind häufiger Opfer von Gewalt im öffentlichen Bereich; Frauen dagegen sind häufiger von häuslicher Gewalt betroffen. Wenn es um verbotene Handlungen wie häusliche Gewalt geht, geben die Zahlen zur strafrechtlichen Verfolgung – hier die Zahlen der Polizeilichen Kriminalstatistik (PKS) – nur beschränkt Auskunft über den Umfang des effektiven Geschehens, denn es gibt eine Dunkelziffer, über deren Ausmass keine gesicherten Aussagen gemacht werden können. Häusliche Gewalt ist auch in der Schweiz ein verbreitetes soziales Problem und umfasst 38% der polizeilich registrierten Gewaltstraftaten bei denen die Beziehung der beschuldigten und geschädigten Personen registriert wird. 76% aller geschädigten Personen sind weiblich. 2011 wurden pro 10’000 männliche Einwohner 4,9 männliche Personen als Geschädigte von häuslicher Gewalt polizeilich registriert. Bei den Einwohnerinnen lag diese Rate bei 15,4 Personen. Weibliche Personen sind folglich gemäss PKS 3,1-mal häufiger von häuslicher Gewalt betroffen als männliche. Bei den beschuldigten Personen ist das Verhältnis der Geschlechter umgekehrt: Pro 10’000 Einwohner resp. Einwohnerinnen sind 15,7 männliche und 3,8 weibliche Beschuldigte. Daraus ergibt sich, dass männliche Personen gemäss PKS 4,1-mal häufiger häusliche Gewalt ausüben als weibliche.


Die Folgen häuslicher Gewalt sind gravierend: Betroffene haben nicht nur mit gesundheitlichen Problemen körperlicher und psychischer Art zu kämpfen. Sie sehen sich häufig auch mit sozialen und finanziellen Problemen konfrontiert. Bei Gewalt in der Partnerschaft sind zudem oft auch Kinder betroffen. 74% aller Beratungsfälle der Opferhilfe-Beratungsstellen betreffen im Jahr 2011 weibliche Opfer, 84% der Fälle sind auf männliche Täter zurückzuführen und bei 52% besteht zwischen dem Opfer und der tatverdächtigen Person eine Familienbeziehung. Die Leistungen der Beratungsstellen sind bei weiblichen Opfern überdurchschnittlich häufig Schutz und Unterkunft, soziale und psychologische Hilfe sowie finanzielle Leistungen.

 


Scheidungsrate und Geburten

Die Zahl der Scheidungen blieb 2012 gegenüber dem Vorjahr stabil und belief sich auf 17'600. Es wird damit gerechnet, dass bei einer Fortsetzung der 2012 beobachteten Trends mehr als vier von zehn Ehen (43,1%) eines Tages durch eine Scheidung aufgelöst werden dürften.

In der Schweiz werden Scheidungen mehrheitlich nach rund sieben Ehejahren vollzogen. Bei Ehen, die 20 Jahre oder länger dauern, wird jedoch ein zunehmendes Scheidungsrisiko beobachtet. Der Anteil dieser Kategorien machte 28,8 Prozent aller Scheidungen aus. Die durchschnittliche Anzahl Ehejahre zum Zeitpunkt der Scheidung liegt zwischen diesen beiden Extremen bei 14,6 Jahren.

 

Jedes fünfte Kind ist ein nicht eheliches Kind

Die Zahl der nicht ehelichen Geburten ist weiterhin im Steigen begriffen: Im Jahr 2012 belief sie sich auf 16'600. Zwischen 2011 und 2012 ist die Zahl um 6,2 Prozent gestiegen und hat sich innerhalb von zehn Jahren nahezu verdoppelt. Auch der Anteil nicht ehelicher Geburten an allen Lebendgeburten nimmt weiter zu (20,2% im Jahr 2012 gegenüber 19,3% im Jahr 2011). Im Vergleich zum Durchschnitt der Europäischen Union (39,5% im Jahr 2011) weist die Schweiz jedoch noch immer einen relativ niedrigen Anteil nicht ehelicher Geburten auf.

Mit der Zunahme der nicht ehelichen Geburten ist gleichzeitig auch ein Anstieg der Anzahl Anerkennungen der Vaterschaft zu beobachten. Im Jahr 2012 wurden 16'200 Anerkennungen registriert, während es im Vorjahr 15'700 waren. Dies entspricht einer Zunahme von 3,6 Prozent. Bei der Mehrheit (98,6%) handelt es sich um eine freiwillige Anerkennung durch den Vater.

Steigende Geburtenzahl bei den Frauen ab 35 Jahren
 
Im Jahr 2012 wurden 82'200 Kinder geboren, was einer Zunahme von 1,7 Prozent (+1400) im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Bei einem Grossteil dieser Geburten (38%) waren die Frauen zwischen 30 und 34 Jahre alt. In den anderen Altersklassen sind zwei verschiedene Entwicklungen zu beobachten. Einerseits bringen Frauen unter 30 Jahren weniger Kinder zur Welt: Seit 2001 ist die Zahl der Geburten bei den 25- bis 29-Jährigen leicht (-3%) und bei den unter 25-Jährigen deutlich zurückgegangen (-18%). Andererseits gebären die 35-jährigen und älteren Frauen immer mehr Kinder: Im Jahr 2001 machte ihr Anteil 22 Prozent der Geburten aus, während er sich 2012 auf 30 Prozent belief. Dieses veränderte Verhalten, d.h. später Kinder zu bekommen, bewirkt eine kontinuierliche Erhöhung des Durchschnittsalters der Mutter bei der Geburt ihres ersten Kindes. Im Jahr 2012 betrug dieses 30,4 Jahre, im Jahr 2001 waren es 28,9 Jahre.

Die durchschnittliche Anzahl Kinder pro Frau ist von 1,52 im Jahr 2011 auf 1,53 im Jahr 2012 leicht gestiegen. Frauen ausländischer Nationalität bringen weiterhin mehr Kinder zur Welt: Im Jahr 2012 waren es 1,86 Kinder gegenüber 1,84 im Jahr 2011. Bei den Schweizerinnen ist die Anzahl Kinder pro Frau ebenfalls gestiegen, nämlich von 1,42 im Jahr 2011 auf 1,43 im Jahr 2012.

© Vaterverbot Schweiz / © Bundesamt für Statistik, SAKE/PKS